Informationen
zu BSE und zum BSE-Test
Zu
detaillierten BSE-Infos
und
zur BSE-Diskussion geht es hier:
Für
den eiligen Leser:
Biofleisch von Weidemastrindern
plus BSE-Schnelltest dürfte heute die größtmögliche
Sicherheit gegen BSE bieten.
(Für Biofleisch sprechen
allerdings auch ohne BSE viele Gründe, auch und gerade aus gesundheitlicher
Sicht!)
1)
Haltung und Fütterung minimieren von vornherein das BSE-Risiko:
* Durch die artgerechte ganzjährige
Haltung auf der Weide und durch die wiederkäuergerechte Fütterung
haben die Tiere keinen Stoffwechselstress und weisen eine sehr gute körpereigene
Abwehrkraft gegen alle Arten von Krankheiten auf. Das bietet nach allem,
was man heute weiß, auch einen wirkungsvollen Schutz gegen BSE.
* Die Tiere ernähren sich
ausschließlich von ökologisch
erzeugten Gräsern und Kräutern
von Naturschutzflächen,
die sie entweder direkt abweiden
oder - im Winter -
in Form von Heu oder Grassilage
zugefüttert bekommen.
2)
Der BSE-Schnelltest erkennt alle Rinder, die für den Menschen sicher
gefährlich sind:
Der BSE-Schnelltest ist das
empfindlichste derzeit verfügbare praxisreife Verfahren zur BSE-Erkennung.
Er identifiziert sehr zuverlässig
alle Rinder - egal welchen Alters -, die für den Menschen ganz
sicher ein Risiko darstellen, wenn sie in die Nahrungskette kommen.
Wenn die Rinder erst so wenig
entartetes Prion-Protein in dem am stärksten belasteten Organ, dem
Gehirn aufweisen, dass es auch mittels spezifischer Antikörper
noch nicht messbar ist, schlägt
der Test nicht an.
Ob in diesem Stadium möglicherweise
auch bereits ein Übertragungsrisiko besteht, kann man noch nicht sicher
ausschließen.
Sicher ist jedoch, dass es -
wenn es überhaupt besteht - ein vergleichsweise sehr geringes Risiko
darstellt. Denn Prionen können auf jeden Fall nur in Ausnahmefällen
vom Darm ins Gehirn gelangen (ob sie es überhaupt können, ist
noch nicht nachgewiesen).
Der Organismus kann eine
gewisse Menge an entartetem Prionprotein abbauen - selbst im Gehirn. Erst
wenn die Anzahl entarteter Prionen eine kritische Mindestkonzentration
übersteigt, vermehren sich die entarteten Moleküle schneller,
als sie abgebaut werden können.
Der Test ist bei allen Tieren
sinnvoll !
Auch jüngere Tiere können
durchaus massenhaft entartete Prionen in sich tragen. Das jüngste
bekannte Rind mit sichtbaren BSE-Krankheitssymptomen in Großbritannien
war 20 Monaten alt. Der Test hätte bei ihm spätestens mit 14
Monaten bereits angeschlagen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass
es in Einzelfällen sogar bei viel jüngeren Tieren zu einer massiven
Prionenvermehrung kommen kann. Jedes Tier, das dieses gefährliche
Krankheitsstadium erreicht hat, wird durch den Test erkannt.
Der Test bietet aus Verbrauchersicht
Sicherheit gegen ganz schlimme "Überraschungen". Denn er erkennt alle
sicher gefährlichen Tiere.
Angesichts der aktuellen Verbraucherverunsicherung
sollten unserer Ansicht nach alle Rinder standardmäßig getestet
werden Tiere - unabhängig vom Alter und selbst solche, bei denen das
BSE-Risiko nach aktuellem Kenntnisstand extrem gering ist.
Wir testen alle Rinder.
3)
Noch ist das aus BSE resultierende Risiko für den Menschen als sehr
gering einzustufen:
Allgemein gilt:
BSE bedeutet schon seit Jahren
eine enorme Gefahr, weil sich die Seuche explosionsartig vermehren könnte,
wenn man nicht aufpasst. Allerdings:
Noch - ist ein BSE-krankes
Tier ein seltenes Ereignis. Das kann man dank der bisherigen Untersuchungen
immerhin guten Gewissens behaupten.
Bei den älteren Rindern
bewegt sich die Wahrscheinlichkeit in Deutschland nach den bisherigen Tests
in einer Größenordnung von 0,01 bis 0,02 %. Betroffen waren
bislang ausschließlich abgekalbte Kühe, überwiegend Milchkühe.
Hochgerechnet auf alle Schlachtrinder (Fleischlieferanten sind in Deutschland
in erster Linie Mastbullen aus Intensivhaltung. Die meisten sind bei der
Schlachtung 14 bis 20 Monate alt.) dürfte die Quote deutlich niedriger
liegen.
Bislang ist in Deutschland und
der Schweiz noch gar kein bestätigter BSE-Fall bei männlichen
Tieren aktenkundig. Auch der Bulle "Manfred", der zu Forschungszwecken
auf der Insel Riems gehaltene Sohn einer an BSE verendeten Kuh, zeigt bis
dato keinerlei BSE Anzeichen, obwohl er längst ein kritisches Alter
erreicht hat.
Grundsätzlich ist jedoch
nicht auszuschließen, dass auch männliche Tiere von BSE betroffen
sein können. Zum einen spielt es natürlich eine Rolle, dass bisher
deutlich mehr Kühe getestet wurden, da Kühe in der Regel älter
werden. Bei den männlichen Tieren erreichen im Normalfall nur Deckbullen
und extensiv gemästete Tiere ein Alter von über 30 Monaten. In
Grossbritannien gibt es auch einige BSE Fälle bei Bullen, sie sind
jedoch deutlich weniger häufig, als es selbst unter Berücksichtigung
der Altersstruktur zu erwarten wäre.
Es gibt meines Erachtens auch
eine einleuchtende Erklärung dafür, dass männliche Tiere
(bzw. weibliche Rinder, die nie trächtig waren) ein deutlich geringeres
Erkrankungs-risiko aufweisen:
Stoffwechselprobleme dürften
nach allem, was man bisher über BSE und Prionen weiss, eine wesentliche
Rolle für den Ausbruch der Erkrankung spielen. Männliche Rinder
haben erheblich seltener mit Stoffwechselproblemen zu kämpfen als
weibliche Rinder, die aufgrund von Trächtigkeit und Laktation mit
deutlich höheren Belastungen fertig werden müssen. Dennoch sind
Stoffwechselprobleme speziell bei intensiv gefütterten männlichen
Tieren unter nicht artgerechten Haltungsbedingungen auch nicht völlig
auszuschließen.
Auf alle Fälle sollte man
auch alle männlichen Tiere einem BSE-Test unterziehen. Allein schon
deshalb, weil nach wie vor gilt: Über die tatsächlich wichtigen
Auslösungs-faktoren - BSE zählt zu den multifaktoriell bedingten
Krankheiten - können derzeit nur Hypothesen formuliert werden. Und
Hypothesen muss man überprüfen.
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